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Wir buchen das Mardi Gras Hotel in Las Vegas. Gegen vier Uhr kommen wir dort an und es gibt leichtes Gezänke an der Rezeption, angeblich liegt keine Buchung vor. Stellt sich raus, peinlich ich hab ab Sonntag zwei Nächte gebucht, heute ist Samstag. Und das Hotel natürlich ausgebucht.
Wir übernachten in einem runtergekommenen Travellodge das zumindest nahe am Strip liegt.
Ab Sonntag dann Pool im gebuchten Hotel und Abends lange Spaziergänge zum Strip, unser Hotel liegt 4km davon entfernt.
Und da war dann noch Karin, die um halb zwölf nachts von der Polizei angehupt wird. Weil sie bei Rot über die große Kreuzung läuft.
Nachtrag:
Am letzten Abend auf dem Strip noch 5$ im Treasure Island gewonnen. Vom Gewinn kaufen wir in einer der vielen Apotheken am Strip Bier. (Kein Witz, alle gefühlt 50 Meter gibt es hier Apotheken, und die leben vom Alkverkauf)
Stilgerecht vor der Kulisse Venedigs trinken wir unser Fosters, best Australian Beer. Mehr Disney geht nicht.
17.05. Mesquite und crowd in the Parks
Wir sind immer noch faul, in Mesquite lockt das Virgin River mit einem unwiderstehlichem Angebot, 22€ pro Nacht. Abendessen am Buffet, ein Ausflug nach St. George und viel Pool.
Am Donnerstag raffen wir uns endlich auf, Eagle Crag in den Vermilion Cliffs steht auf dem Plan. Erst bei der Anfahrt wird uns klar, dass dieser Hike nahe am Zion NP liegt. Der Zion ist sicher einer der schönsten Parks der USA. Das macht ihn in den letzten Jahren leider auch unbesuchbar. Völlig überlaufen, Motelpreise ab 170€, Campingplätze auf Monate hinaus ausgebucht.
Wir fahren weiter, müssen durch den Park fahren. Allein am Parkeingang stehen wir eine Stunde im Stau. Es sind noch keine Ferien, will man nicht wissen wie es in ein paar Wochen hier aussieht.
18.05. Staircase Escalante
Nach knapp zwei Stunden fahrt erreichen wir den Bull Valley Gorge Trailhead. Die Anfahrt über die Skutumpah Road ist wie alle Straßen im Staircase die durch die Gebiete des BLM (Behörde die öffentliches Land das keinen Parkstatus hat verwaltet) führen abenteuerlich. Die Vorteile: keine Gebühren und wenige Besucher.
Es ist nicht weit, bis zum Einstieg des Slots. Dort kommen uns einige Männer entgegen, hüfthoch mit Schlamm bedeckt. Sie sind durch den ersten Pool des Slots gelaufen, anschließend wird der Weg und unpassierbar berichten sie. Zitat des Tages: Not to bad, we lost only one or two guys.
Wir sehen uns das noch selbst an, aber schon der Pool sieht nicht einladend aus und wir kehren um.
Der Himmel ist bedeckt und trotz 0% Regenwahrscheinlichkeit regnet es immer wieder. Auch im Visitorcenter des BLM in Escalante glaubt man an Gewitter heute Nacht. Wir fahren trotzdem in die Hole in the Rock Road und schlagen abseits unser Zelt auf. Es ist noch früh also beschließen wir den Peek a Boo Slot noch zu absolvieren.
40 Minuten weiter westlich auf der HitR (ist nicht so weit, die Straße verlangt den Stoßdämpfern einiges ab) biegen wir ab. Ab hier wird ein high clearenc car empfohlen. Selbst Steinstufen sind auf solchen Straßen keine Seltenheit.
Die Wanderung zum Peek a Boo dauert nur knapp eine halbe Stunde, dann steht man am 5-6 Meter hohen Einstieg. Als wir das erste Mal hier war ein toter Baum an den Einstieg gelehnt der das Klettern erleichterte. Der ist nicht mehr da und der Sandstein bietet kaum halt. Zum Glück kommt noch eine weiter Wanderergruppe die ein Seil dabei haben. So geht’s leichter.
Das weitere Klettern im Slot ist zwar anstengend aber machbar. Normalerweise geht man über einen der einfacheren Nebenslots zurück, aber es ist schon spät und so gehen wir den Peek a Boo zurück. Der Abstieg ohne Seil ist abenteuerlich aber machbar.
Auf dem Rückweg zum Zelt regnet es etwas. unser Auto war vorher staubig, jetzt sieht es richtig übel aus.
19.05. Staircase Escalante Zebra Slot
In der Nacht hat es glücklicher Weise nicht mehr geregnet und so ist das Zelt nach kurzer Zeit abgebaut und getrocknet. Heute steht der Zebra Slot Canyon auf der todo Liste.
Der Trailhead liegt auch an der Hole in the Rock Road und ist schnell erreicht. Der Weg über die Mesa runter in die Wash und schlussendlich zum Slot zieht sich etwa 5km teilweise durch tiefen, anstrengenden Sand.
Am Sloteingang müssen die Rucksäcke zurückbleiben. Leute mit Platzangst sollen diesen Slot meiden wird geraten.
Aber er ist wirklich unbeschreiblich schön. Nach gut zehn Kilometern sind wir wieder oben an unserem Auto. Der Himmel ist rundum stark bewölkt und es wird kalt.
Heute wird es wohl ernst mit den Gewittern, schweren Herzens brechen wir unseren Besuch im Staircase ab, die Motelpreise in den Dörfern die nur ein bis zwei Stunden fahrt entfernt sind eine absolute Frechheit. Freundlich ausgedrückt.
Immer wieder regnet es auf unserem Weg nach Torrey am Capitol Reef. Die Motelpreise hier beginnen bei 130€ und so fahren wir noch weitere 25 Meilen nach Loa (Letzte Ortschaft vorm ArschDerWelt) und zahlen immer noch unverschämte 91€ für ein sehr einfaches Zimmer.
20.05. Little Wild Horse und Bell Canyon
In dem blöden Motel läuft irgendwo die ganze Nacht Wasser was sich dank amerikanischer Bautechnik so anhört als wäre die Dusche im eigenen Zimmer voll an. Nein nicht im eigenen Bad sondern neben dem Bett. Beim Auschecken teilt mir der Eigentümer mit, das Motel wäre zu verkaufen, Falls ein Leser jetzt Lust auf ein eigenes Motel am Arsch der Welt verspürt, ich vermittle gern den Kontakt 😉
Frühstück gibt es natürlich keins, darum machen wir am einzigen Tankstellensubway entlang der Strecke halt.
Gegen Mittag erreichen wir das San Rafael Reef und unseren heutigen Hike, Wilde Horse und Bell Canyon. Laut Beschreibung weniger Klettern als die letzten Hikes dafür mehr Kilometer. Naja, weniger Klettern bezog sich vermutlich auf Klettern pro Kilometer.
Bereits am Einstieg gilt es einen großen Pool auf einer sechs Meter hohen teilweise nur 10cm breiten Felsnase zu umgehen.
Als die Felsnase nur noch zwei Meter hoch ist entschließe ich mich abzuspringen und mindere den Aufprall in dem ich mich elegant entlang des anschließenden Abhangs abrolle. Karin erzählt vielleicht eine etwas andere Geschichte. Mir egal, glaubt doch wem ihr wollt.
Der Canyon hat weitere Überraschungen auf Lager wie eine etwa 10 Meter lange und Knietiefe Wasserstrecke.
Zwei Stunden sind wir unterwegs als wir den nur vier Kilometer langen Little Wild Horse Canyon durchquert haben. Nun zieht sich der Hike durch tiefen Kies eines Bachbett und entlang einer Offroadpiste in die Länge bis wir endlich den Bell Canyon erreichen durch den wir zurück zum Auto gehen,
Auf den letzten Kilometern macht sich trotz der tollen Landschaft jetzt doch Lustlosigkeit breit. Außerdem ist die Innennaht meines Bergschuhs kaputt und drückt auf den großen Onkel der jetzt richtig weh tut.
Also beschließen wir Richtung Grand Junction aufzubrechen um ein paar Tage Poolpause einzulegen. Wir fahren bis Green River wo wir in einem günstigen, uralten Straßenmotel übernachten, Der Besitzer hat sich dank seines Aussehens, er erinnert stark an Rübezahl, und seiner Freundlichkeit (stellt euch einen richtig freundlichen, lauten und extrem gesprächigen urigen Typ vor) in unser Gedächtnis gebrannt.
21.05. Grand Junction
Der Wetterbericht für Grand Junction heute: 32° und Wolkenlos, die Realität: 25° stark bewölkt und Sturm. Die Meteorologen hier sind genau so schlecht beim Raten welches Wetter wird wie in D.
Am Hotel angekommen die nächste schlechte Nachricht, der Pool ist kaputt, erst in einer Woche wieder nutzbar.
Das Maß ist voll, bei Hotels.com wird die Buchung storniert und ein billiges für eine Nacht gebucht. Morgen sind wir wieder weg,