2023 Spanien, Portugal, Frankreich

Prolog23.02. – 02.03 (Seite 2)09.03. – 16.03. (Seite 3)23.03.

Prolog: Für die Reise in die Wintersonne braucht Lola erst mal Winterreifen. Und muss sich aus dem Winterquartier befreien was nicht ohne Flurschaden abgeht.

16.02. Letzte Wäschekörbe mit Zeugs müssen ins Auto und dann geht es endlich los. Eigentich wolten wir am ersten Tag bis an den Bodensee aber dort gibt es kein akzeptablen Stellplätze und die Campingplätze sind geschlossen. Abhilfe schafft Wangen im Allgäu. Es gibt eine schöne Altstadt und ausserdem feiern die heute Fasenet mit seltsamen Kostümen und vielen Kuhglocken.

17.02. 7 Uhr: Regen prasselt auf’s Auto. Schade eigentlich wollte wir heute noch bei der Burgruine Neu Ravensburg vorbeischauen, aber so macht das keinen Spaß. Seit der Abendtoilette gestern gibt es noch eine schlechte Nachricht, die Warmwassertherme ist kaputt. Vermutlich war im Herbst noch ein kleiner Rest Wasser drin und der Frost hat sie dann umgebracht.
Gut, dann auf nach Lausanne. Es regnet nicht die ganze Fahrt manchmal stürmt es auch. Aber eine Stunde vor Lausanne hört der Regen ganz auf. Gibt nur einen geöffneten Campingplatz hier. Liegt direkt am Genfer See. Nur die Wege zum See sind alle gesperrt. Großes Kino 🙁
Gut planen wir halt die Strecke für morgen. Und wieder generve, in Montpellier gibt es eine Umweltzone und man braucht eine Plakette für 4,19€. Einziger Fehler: muss per Internet beantragt werden und wird mit der Post zugestellt. Stand nicht mal im Reisepacket des ADAC, Stümper. Auf der anderen Seite, Autobahnplaketten für Schweiz und Österreich, deutsche Umweltplakette und mit noch einem Aufkleber auf der Scheibe würde die Sicht nach vorn langsam eher eingeschränkt.
Zu allem Überdruss haben wir heute das letzte Stück Kuchen gegessen den unsere liebe Nachbarin für uns gebacken hat. Morgen also kein Kuchen. Kann man Kuchen eigentlich postlagernd versenden? 😉
Das Gute für einen alten Grantler: es gibt heute ausreichend Gelegenheit zum granteln. Aber alles gut, eine Umfahrung für Montpellier haben wir nach einigem suchen gefunden und morgen geht weiter Richtung Wintersonne!

Heute gibt es wieder ein Bild vom Höhepunkte des Tages ;-)

18.02. Es ist bewölkt und windig aber der Campingplatz in Lausanne wäre heute eh ausgebucht. Wir müssen dringend einkaufen. Google schickt uns zum Allegro Markt. Alles nur in großen Mengen abgepackt hier, ist anscheinend eher sowas wie Metro? Unverrichteter Dinge ziehen wir weiter. In die Stadt zum nächsten Geschäft hab ich keine Lust also auf die Autobahn Richtung Frankreich. Nach einer guten Stunde die erste Kaffeepause bei 19° in der Sonne, die Richtung stimmt.
60km vor Grenoble stellt sich raus die Franzosen verbringen ihre Freizeit gerne auf der Autobahn. Im Stau. So geht es die nächsten 250km weiter, mal freie Fahrt mal Schrittgeschwindigkeit. Und alle Rastplätze sind überfüllt, kaum irgendwo ein Parkplatz zu bekommen.
Die Planung wird geändert, neues Ziel ein Stellplatz Im Rhonedelta unweit des Dörfchen Saintes Maries de la Mer. Wir sind also in der Camargue, allein dieser Name gefällt mir schon.
Unterwegs finden wir einen Aldi und können unsere Vorräte auffüllen. Am Stellplatz kommen wir erst in der Dunkelheit an, soll direkt am Meer sein. Keine Ahnung, werden wir morgen prüfen.

19.02. Ruhetag, cool down in der Sonne bei 20°

20.02. Die Umfahrung von Montpellier steht an, 50km über schmale Straßen und durch enge Dörfer. Aber ganz sehenswert. Ein paar Kilometer hinter Sete finden wir wieder einen Stellplatz am Meer und geniesen die Sonne am Strand.
Unterwegs etwas Werkzeug gekauft und am späteren Nachmittag das halbe Wohnmobil zerlegt, die Warmwassertherme ist ein Totalschaden. Notdürftig abgeklemmt damit kein Wasser mehr rausläuft, mir graut davor das Teil zuhause auszubauen.

21.02. Wir legen noch einen Stop in Frankreich ein, Port Vendres kurz vor der spanischen Grenze. Einen Teil der Strecke fahren wir entlang der Küste durch verlassene Touristendörfer und Städtchen. Für die etwa 60km benötigen wit zwei Stunden. Nicht weil es so wunderschön ist, auch Verkehr gibt es kaum. Bin ein Freund des Kreisverkehrs aber gefühlt 3-5 Kreisel pro Kilometer nerven dann doch.
In Port Vendre „Wandern“ (Insiderjoke) wir zum Cap Bear. Übernachtet wird auf einem kleinen Stellplatz der Gemeinde für etwa 20 Wohnmobile der Abends voll wird. Der Tratsch mit den Kollegen hier ergibt: alle flüchten vor dem kommenden Regen in den Süden. Wir auch!

22.02. Lola springt nicht an! Der Mitgliedsbeitrag beim ADAC lohnt sich, nach 45 Minuten ist die Pannenhilfe da, Batterie leer. In einer kleinen Werkstatt wird noch mal alles durchgemessen, alles in Ordnung. Meine Arbeitsthese, der Kühlschrank lief die letzten Tage oft auf Batterie. Ist kein Problem auch  wenn die Ladung mal runter geht aber ich fürchte der Kühlschrank nuckelt dann an der Starterbatterie. Zukünftig läuft er halt auf Gas wenn keine 230V verfügbar sind.
Es ist schon Mittag und der Himmel über Frankreich wird immer dunkler, ab nach Spanien. Südlich von Valencia steuern wir einen sehr einfachen „Campingplatz“ mitten in der Pampa an. Die 2km lange Steinpiste die als Zufahrt dient lässt mich grübeln ob ein Lada Niva nicht doch die vernünftigere Wahl gewesen wäre.
Egal, mit einer völlig eingestaubten Lola kommen wir an und genießen den lauen Frühlingsabend. 

23.02. Wir machen einen Abstecher in den Parc Natural de Albufera. Das Prinzip der spanischen Naturschutzgebiete verstehe ich nicht. Es gibt ausgedehnte Reisfelder, alte Industrieanlagen und die wenigen Wege an die Küste die hier sehr schön sein soll sind gespert. Ein nettes Dörfchen mit schicken Straßenkaffees liegt auch im Park, Wohnmobile dürfen aber nur weit ausserhalb parken. Dann eben nicht.
Heute brauchen wir einen richtigen Campingplatz, der Frischwassertank ist leer und die Abwassertanks voll. Die ersten Plätze die wir ansteuern sind entweden geschlossen oder voll. Lauter deutsche und niederländische Rentner die hier überwintern. Hier haben sogar die Vorzelte noch ein Vorzelt – wer’s mag.
Zwischen Valencia und Murcia finden wir eine Anlage die noch drei freie Plätze hat. Mitten in der Stadt Caja, einem Nachbarort der Ferienhochburg Benidorm. Muss man gesehen haben, nicht schön aber sehenswert. Was solls, der Platz bietet alles was wir brauchen und Lola schadet eine Nacht an der Steckdose auch nicht,

24.02. Wir fahren nach Agua Amarga, einem sehr kleinen Dorf am Rande des Park Natural Cabo del Gata. So haben wir uns das vorgestellt, Keine Dauercamper auf dem kleinen Stellplatz am Dorfrand und die wenigen kleinen Hotels im Dorf noch geschlossen. Wir spazieren zum Strand und gönnen uns einen Cappuccino in einem Straßenkaffee.

25.02. Der Cabo del Gata bietet viele Aussichtspunkte und kleine Wege zu den Buchten zwischen den Bergen. Auch eine Burgruine gäbe es hier, die ist aber leider heute geschlossen, In Almeria erledigen wir noch unseren Wochenendeinkauf bevor wir auf den Stellplatz in Agua Amarga zurückkehren.

26.02. Durch die Sierra Nevada vorbei an schneebedeckten Gipfeln fahren wir nach Ronda, Lola beschwert sich, sie mag keine steilen Passstraßen. Ist ja schlimmer als in den Alpen.
Unterhalb der berühmten Brücke von Ronda gibt es einen kleinen Parkplatz der über eine sehr steilen, mit Flußsteinen gepflasterten Weg erreichbar ist. Hier warten wir auf die Nacht, wir wollen die Brücke auch beleuchtet im dunklen sehen.
In Foren liest man abenteuerliche Berichte von Campern die den einzigen Weg wieder hoch nicht aus eigener Kraft geschafft haben und abgeschleppt werden mußten. Hielt ich für Campterlatein. Aber auf dem Weg nach oben drehen immer wieder die Räder durch. Gut dass kein Gegenverkehr kommt, anfahren wäre an vielen Stellen völlig aussichtslos.
Wir übernachten an einem Parkplatz etwas außerhalb der Altstadt. 

27.02. Zu Fuß geht es wieder hoch in die Altstadt wo wir in der Sonne erst mal einen Cappucino genießen. Dann geht es weiter durch die Gaßen und zur Brücke die auch noch von oben bewundert werden muß.
Auf einer kurvigen Passstraße fahren wir wieder runter ans Meer. In Santa Margarita in Sichtweite des Felsen von Gibraltar finden wir einen kleinen, gemütlichen Campingplatz.
Wäsche waschen tut not, waschen und trocknen mit Lieferservice der sauberen Wäsche zum Auto für 7,50€. Das Angebot muß man nutzen.

28.02. Mit dem Taxi zur Grenze nach Gibraltar. Nach der Grenzkontrolle nehmen wir den Bus in die Stadt. Die Abfahrt verzögert sich da die Straße über die Landebahn des Flughafen führt und momentan gesperrt ist weil ein Flugzeug landet. Wir wollen mit der Seilbahn hoch auf den Affenfelsen, dort gibt es die einzigen frei lebenden Affen Europas. Die erwarten am Ausgang der Seilbahn auch schon Touristen mit Rucksack, springen denen auf den Rücken öffnen den Rucksack und rauben ihn in sekundenschnellel aus. Davor wirtd zwar gewarnt aber die ersten Opfer sind zu überrascht über diesen Frontalangriff. Nach einem englisch Breakfast das hier überraschend gut und günstig ist geht es auf den Rundweg des Naturpark, Pflichtprogramm sind der Skywalk, ein Glasbalkon über dem Abgrund, das St. Andrew Gate an dem die Affen vom Personal gefüttert werden und die St. Martin Cave, eine beeindruckende Tropfsteinhöhle in der eine Lightshow den Gleichgewichtssinn an seine Grenzen bringt.
Der Weg zieht sich steil bergauf und bergab, es ist über 20° warm und es weht kein Wind. Wir sind also viel zu warm angezogen und sind froh als wir endlich die Seilbahn wieder erreichen. Die Stadt selbst wirkt nicht sonderlich einladend so dass wir ohne weiteren Stop den Bus zurück zur Grenze nehmen.

01.03. Unser Ziel heute ist Tarifa. Am Stadtrand halten wir erst mal bei Lidl, es fehlt schon wieder Essen.Tarifa ist der südlichste Punkt Kontinentaleuropas, warm aber es weht meist ein starker Wind. Die Gegend ist deshalb extrem beliebt bei Wind- und Kitesurfern. Das ist auch der Grund warum der Lidlparkplatz der einzige Parkplatz bis runter zum Hafen ist den wir hier finden. Na gut, wir sind zumindest mit dem Auto am südlichsten Punkt vorbeigefahren.
Da es hier an den Stranden die größte Dichte von Campern aller Art weit und breit gibt dachte ich eigentlich wir stellen uns dazu, Bei genauerer Betrachtung macht uns das dann doch keinen Spaß und wir ziehen einige Kilometer weiter nach Barbate auf einen netten kleinen Campingplatz.

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