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02.03. Eigentlich wollten wir heute nur 45 Minuten weiter fahren und uns westlich Cadiz einen schönen Platz suchen. Fehlanzeige, stehen zwar viele Camper hier aber schön wäre anders. Vor uns liegt das Naturschutzgebiet Donana das wir umfahren müssen. 5 Stunden Fahrt inklusive einem schönen Stau bei Sevilla. Sind auf einem riesigen Campingplatz gelandet der fast leer ist. Mal sehen ob das gemütlich ist oder ob wir morgen weiterziehen.
03.03. Ob gemütlich oder nicht 300 leere Stellplätze für Wohnmobile sind kein schöner Anblick. Wir ziehen weiter nach Isla de Moral wo wir einen Parkplatz direkt am Strand finden. Nur noch ein Kilometer Luftlinie nach Portugal. Mal sehen wie es uns dort ergeht, laut Internetforen werden Wohnmobile dort nicht mehr gerne gesehen und frei stehen ist weitgehend verboten. Naja, wir wollen ja nur quer durchs ganze Land reisen.Wir werden berichten.
04.03. Wir sind in Portugal. Die erste Herausforderung, die Autobahnmaut kann nur elektronisch bezahlt werden. Dafür muss man sich an der Tourist Informacion anmelden. Die hat geschlossen also erst mal bis zur nächsten Ausfahrt „schwarz fahren“ und den Wochenendeinkauf erledigen. Dann zur nächsten Tourist Informacion, Die ist auch geschlossen. Die Internetseite auf der man sein Mautticket auswählen kann ist auf portugiesisch, eine englischsprachige Seite findet sich erst nach einigem Suchen. Reichlich genervt wird beschlossen nicht mehr lange nach einem Stellplatz zu suchen sondern wir fahren den nächsten Campingplatz an. Toller Platz mit Pool, Restaurants und Animationspogramm ab Mai.
Nicht wirklich unser Geschmack aber für die erste Nacht in Portugal passt das schon. Gehen wir erst mal das Restaurant hier testen.
05.03. Das mit dem Restaurant testen hat sich dann doch erledigt. Erst ignoriert uns die Bedienung und als ich an den Tresen gehe meint sie es gibt heute nichts zu essen der Koch ist nicht zur Arbeit gekommen. Ich könnte aber ein Getränk haben. Dann eben nicht.
Heute regnet es, was tun? Ein Stadtbummel in Faro am Sonntag bei Regen ist sicher nicht die beste Idee also bleiben wit noch einen Tag auf dem ungeliebten Campingplatz und legen einen Hauswirtschaftstag ein.
Am Nachmittag verzieht sich der Regen und wir bereuen dass wir nicht doch weitergezogen sind. Innen ist Lola wieder sauber, aussen sah sie vor dem Regen schmutzig aus, nach dem Regen furchtbar schmutzig.
Am Restaurant gibt es Neuigkeiten, heute ist auch die Bedienung nicht zur Arbeit erschienen und das Lokal muss deshalb geschlossen bleiben.
06.03. Wechselhaftes Wetter, mal nieselt es dann wieder Wolkenbruch. Bei Decathlon in Faro ist „Winterschlussverkauf“, leider sind die schönen Sachen in unserer Größe bereits aus. Entlang der Küste fahren wir bis Albufeira, die Zufahrt zu den Parkplätzen nahe der Küste sind aber oft für Camper gesperrt und dort wo man parken könnte vehindern die rießigen Lachen im Sand das Aussteigen. Stellplätze für Camper gibt es nicht so viele und die meisten sind voll. Akzeptable Parkplätze für die Nacht ließen sich schon finden aber im Sommer wäre das sicher ein Problem.
Auf dem Lidlparkparkplatz hier dürfen vier Camper kostenlos übernachten. Find ich witzig, machen wir. Neben uns Schwaben, ein Engländer und Schweden. Über die vielen Verbote für Camper an der Algarve kann man prima gemeinsam schimpfen.
Jetzt gibt es aber erst mal lokale Spezialitäten zum Kaffee.
07.03. Weiter an den südwestlichsten Punkt Europas, Sagres. Die Würstchenbude mit der „letzten Bratwurst vor Amerika“ hat leider geschlossen. Aber die Felsküste und die Festung davor sind beeindruckend genug.
Vor der Festung gibt es einen großen Parkplatz auf dem Camper übernachten dürfen.
08.03. Zurück nach Spanien!
Die Gerüchte über Portugal sind wahr, die mögen keine Gäste die mit dem Wohnmobil unterwegs sind. Wir sind genervt. Das Parken mit dem Camper wird oft auch tagsüber verboten, will man in die Nähe der Küste fahren trifft man auch oft auf Verbotsschilder. Im März ist die Reise mit dem Camper hier nicht einfach, wie das im Sommer aussieht möchte man nicht erleben. Heute morgen mit einem Belgier getrascht, der meinte das wird Richtung Norden nicht viel besser. Der Wetterbericht für die Atlantikküste ist auch nicht berauschend, das macht die Entscheidung einfach.
Unterwegs kommen wir durch das unscheinbare Dorf Fuseta. Hier wurde wohl aus der Not ein Geschäftsmodell, kostenlose Parkplätze an der Küste und Entsorgungsmöglichkeit für den Camper. Entsprechend voll ist es natürlich hier aber trotzdem sehr einladend.
09.03. Fusella ist eigentlich ein angenehmer Platz für Camper und hätte es heute nicht geregnert wären wir vermutlich noch einen Tag geblieben. Aber der Wetterbericht sagt für die nächsten Tage Regen an der portugiesischen Küste voraus und deshalb heist es für uns wir fahren weiter.
Kurz nach der spanischen Grenze hört der Regen wieder auf und wir fahren entlang der Küste und durch die engen Gassen der Dörfer Richtung südost. In Torre de la Higuera finden wir einen Platz auf einer Klippe der sich zum Übernachten eignet. Verkehrsarm da die Anfahrt über eine abenteuerliche Sandpiste mit 20cm tiefen Löchern führt.
Falls sich jemand mal gefragt hat ob man alte Rettungswagen zum Camper umbauen kann, neben uns steht ein umgebauter Strobel RTW den uns der Besitzer stolz zeigt.
10.03. Aus unerfindlichen Gründen ist der Schwarzwasserbehälter schon wieder voll, wir brauchen eine Entsorgungsstation. Richtung süden müssen wir erst den Nationalpark Coto de Donana umfahren, vorbei an Sevilla. Unser Navi ist anderer Meinung und zeigt uns die Schönheit Sevillas. Und seinen Verkehrsinfarkt.
Das Gerät ist nicht aus dem Fenster geflogten, aber es wurde eine letzte Verwarnung ausgesprochen.
Das Thermometer zeigt 25°, am Wochenende soll es noch wärmer werden. Dementsprechend viele Spanier belegen deshalb bereiits die Campingplätze in dem von uns gewählten Zielort El Palmar. Aber nach einigem Suchen finden wir einen Stellplatz mit Entsorgungsmöglichkeit nah am Strand. Der Platz ist nicht sonderlich schön aber praktisch und deshalb bleiben wir bis Sonntag hier.
11.03. A day at the Beach. Und natürlich leichter Sonnenbrand ;-/
12.03. Heute gehts an die Strandpromenade von Tarifa. Chicken Breast mit Pommes und Gemüse. Gibt kein Steak, der Torrero hat gestern in der Stierkampfarena verloren. Eigentlich könnte man hier auch übernachten aber es gibt Einwände von der Beifahrerseite. Da will man keinen Streit deshalb fahren wir ein paar Kilmeter raus aus der Stadt an den Play del Cala Sardina.
Ab hier wieder Mittelmeer und wir sehen viele Schwalben die anscheinend schon wieder auf dem Weg zurück aus Afrika sind.
13.03. Unser Schmutzwäschefach droht zu explodieren falls hier noch eine einzige Socke reingestpft wird, Hiltt nichts, wir fahren ein paar Kilometer weiter an einen völlig überteuerten Campingplatz der Waschmaschinen bietet.
Kreischi, unser neuer Staubsauger, kommt auch wieder zum Einsatz. Er saugt zwar überraschend gut kann es aber bezüglich Lautstärke mit jeder Motorsäge aufnehmen. Irgendwas ist halt immer…
Der Campingplatz mit seinen streng getrennten Parzellen die zum Teil sogar einen Gartenzaun haben ist nicht wirklich nach unserem Geschmack, bietet aber dafür einen schönen Zugang zum Strand.
14.03. Zwei Probleme: erstens ist es gar nicht so einfach an der Costa del Sol Sonnencreme zu kaufen, zweitens darf man hier zwar fast überall mit seinem Camper übernachten aber man muss erst mal eine Stelle finden an der man übernachten möchte.
Beide Probleme konnten nach aufsuchen mehrerer Desrtinationen gelöst werden.
Gelandet sind schließlich im Wald nahe der Küste.
Zudem gab es heute einen empfindlichen Temperatursturz. Gestern 27°, heute 5° kälter. Die verfrorenste Reisende aller Zeiten hat bereits wieder wärmende Kleidung im Einsatz wie auf dem Bild fast erkennbar.
15.03. Oh mein Gott ist der häßlich!
Da wir noch ein paar Ziele abseits der Mittelmeerküste ansteuern wollen geht es jetzt etwas beschleunigt wieder Richtung Norden. Ab dem Bereich Malaga ist die Küste fast durchgehend verbaut und die Auswahl an Übernachtungsplätzen etwas eingeschränkt. Für heute haben wir in der App einen Platz nördlich von Malaga ausgewählt der eigentlich gute Bewertungen hat. Liegt direkt am Strand, ist zwar die für diese Gegend übliche Liegestuhlwüste zwischen TUI und Neckermannbunkern aber was solls, Duschen etc. sind tatsächlich peinlich sauber.
Aber trotzdem ist es der hässlichste Platz den wir dieses Jahr gesehen haben. Und direkt hinter unserem Auto wird gerade der nächste fti-Bunker gebaut.
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