05.06. Es stürmt und regnet nicht mehr gleichzeitig, entweder stürmt es heute oder es regnet. Soll die nächsten Tage so bleiben deshalb wollen wir heute mit der Fähre aufs Festland übersetzen. Aber die Fahrt zieht sich, immer wieder zwingt die Landschaft oder die Fischerdörfer wie Reine oder Hamnoy zum Aussteigen. Die Fähre um 15 Uhr in Moskene hätten wir noch erreicht aber ich will unbedingt noch in das südlichste Dorf der Lofoten, nach Å. Nicht weil es das schönste oder sonstwas ist sondern weil es einfach das Dorf Å ist. Außer dem Ortschild wo sich die Touristen gegenseitig fotografieren (wir nicht!) ist hier wirklich nichts sehenswertes und so sind wir kurz vor halb vier wieder am Hafen in Moskene. Eigentlich ist es zu früh um sich schon für die Fähre anzustellen aber schon von weitem ist zu sehen, dass nur noch wenige Plätze für die 18 Uhr Fähre frei sind. Also ab in die Autoschlange.
Wie immer an den Fähren hab ich null Durchblick und versteh auch kein norwegisch. Kurz vor halb fünf setzt sich die Schlange in Bewegung und ich krieg leichte Zweifel ob wir in der richtigen Schlange stehen. Stellt sich raus, die Fähren haben heute alle etwa zwei Stunden Verspätung. Im übrigen lernen wir heute, dass starker Wind an Land hohen Seegang auf dem Atlantik bedeutet. Die Überfahrt dauert deutlich über 4 Stunden und während die ersten Passagiere interessiert die Sea Sickness Bags betrachten bestehe ich darauf, dass die Panini die wir zum Stückpreis von 10€ an Board gekauft haben im Magen bleiben. Problemlos.
06.06. Wir haben auf einem abgelegenen Parkplatz nördlich von Bodǿ übernachtet, es haben immer noch nur vereinzelt Campingplätze offen. Ist aber egal, es gibt hier viele Rastplätze an denen man das Abwasser des Campers entsorgen kann. Nur nach Frischwasser muss man etwas suchen. Übernachten darf man überall wo es nicht verboten ist, nur von Häusern muss man 200 Meter Abstand halten und es darf nicht nach Camping aussehen, also keine Stühle vorm Auto. Ein geniales Land für Camper.
Erst am späten Nachmittag als wir unseren Schlafplatz einsam an einem Fjord gefunden haben kommt wieder starker Wind auf und die Bewölkung nimmt wieder zu.
07.06. Und mit der Bewölkung kommt in der Nacht wieder starker Wind und Regen. Und das wird laut Wetterapp heute so bleiben. Eigentlich wollen wir heute eine Wanderung zum Svartisen Gletscher unternehmen aber die Motivation bei dem Wetter ist eher nicht so groß. Die Entscheidung wird uns dann abgenommen, die Fähre über den See zum Gletscher fährt heute nicht. Liegt also nicht an uns, dass die Wanderung ausfällt.
Auf dem Helgelandskysten muss man insgesamt sechs Fähren nutzen, die ersten beiden kommen uns heute unter. Auf der zweiten Fähre queren wir auch wieder den Polarkreis Richtung Süden. Die Landschaft bleibt monumental und schön. Hinter jeder Kurve, nach jedem der unzähligen Tunnel gibt es neue Ausblicke auf Fjorde und mächtige Berge die sich scheinbar in die Fjorde stürzen.
Mit dem Schlafplatz haben wir heute nicht so viel Glück, wir fahren 10km auf einer furchtbaren Baustellenstraße nur um festzustellen, das es den in der App gelobten Platz nicht mehr gibt. Auf der Rückfahrt winken uns aufgeregt vier Kinder, wir halten an und sie fragen ob sie unser Auto von innen sehen dürfen. Kann man machen und nachdem viele Fragen beantwortet sind fahren wir weiter nur um beim Warten an der Baustelle von einem Arbeiter in ein Gespräch verwickelt zu werden. So viel Kontakt zu Norwegern hatten wir auf der ganzen Reise noch nicht.
Einen Platz zum Schlafen finden wir schließlich auch, ein Parkplatz an einem Fjord unweit der Straße. Gibt schlechtere Stellplätze.
08.06. Heute nur wenige Kilometer und nur eine Fähre, ein Haushaltstag ist wieder notwendig. Erst mal einkaufen, dazu ein Bilderrätsel: wieviel darf dieser Einkauf kosten?
Umgerechnet 32€. Die Erdnüsse und das Kola waren übrigens nicht sonderlich teuer.
Und jetzt ab an einen Campingplatz, Wäsche waschen und so. Es gibt hier keinen Wäschetrockner und natürlich haben wir weder Wäscheleine noch Klammern dabei.
09.06. Unser Plan für heute, wir fahren nach Trondheim. Leider wussten die Fähren nicht von unserem Plan, auf die erste der beiden heute notwendigen warten wir über drei Stunden.
Dann eben Planänderung, wir besteigen den Trollhatten Torghatten. Der Berg hat ein großes Loch, der Sage nach ein Hut den ein Trollkönig warf um die Jungfrau Lekkamoya vor dem Pfeil eines verschmähten anderen Trollkönig zu schützen. Der Pfeil durchdrang den Hut aber in der Aufregung haben alle die aufgehende Sonne vergessen und deshalb versteinerten alle Beteiligten.
Die Wanderung ist laut Wanderapp einfach. Dreckswanderapp, fast ein Klettersteig den wir hoch mussten und nur weil wir nicht auf halber Strecke umkehren wollten.
Das Bild zeigt den Abstieg zum Ausblick auf den Fjord, ist aber kein Rundweg. Von der Geröllhalde auf der anderen Seite hab ich vergessen ein Bild zu machen, zu sehr beschäftigt nicht runter zu fallen.
10.06. Trotz meines Geschimpfe gestern, der Ausblick auf den Fjord war sehr schön, und das Loch im Berg war halt ein Loch im Berg. Insgesamt schon ein schönes Erlebnis.
Als nächstes steht immer noch Trondheim auf der Liste, aber wir fahren heute viel lieber die letzten 80km auf der Helgelandskysten und nutzen die letzten Fähren auf dieser Strecke. In meinen Reiseführern findet diese Strecke nur eine kurze Erwähnung und auf manchen Routenempfehlungen für Norwegen fehlt sie ganz. Eventuell weil es keine herausragenden Sehenswürdigkeiten gibt sondern die gesamte Strecke ein Highlight ist. Nach jeder Kurve, nach jedem der unzähligen Tunnel bieten sich wieder neue großartige Landschaftsformationen.
Ach ja, die Fährkosten. Die Norweger sind da sehr kulant, sie verderben dir nicht den Urlaub weil du an jeder Fähre die Kreditkarte zücken musst Sie fotografieren das Kennzeichen und schicken Dir die Rechnung nach einigen Wochen nach Hause. Man könnte auch einen Ferrypay Account anlegen und sich sofort informieren, den Account hab ich, trau mich aber nicht reinzusehen.
Natürlich haben wir Trondheim heute wieder nicht erreicht, wir stehen einsam im Wald an einem großen See. Langsam müssen wir echt Tempo machen, die Wochen verrinnen und wir haben noch so viel vor!
11.06. Als erstes brauchen wir heute dringend Gas, unsere Reserfeflasche ist schon seit drei Wochen angeschlossen und Geschäfte die deutsche Flaschen auffüllen sind außerhalb großer Städte nicht zu finden. Der erste Händler den wir finden hat Samstags geschlossen, aber in einem Industrieviertel Trondheims finden wir einen freundlichen Gashändler der unsere Flasche befüllt. Dann steuern wir einen Parkplatz für Wohnmobile nahe der Altstadt von Trondheim an. 30€ pro Nacht sind für diese Lage in Ordnung und wir erwischen einen der wenigen noch freien Plätze. Nur Stromanschluss gibt es keinen freien mehr was bei dem Preis dann doch ärgerlich ist.
Aber gut, es ist sonnig und wir schlendern durch die quirlige Altstadt und genießen zum Abschluss des Tages noch Frappuccino bei Starbucks. Nicht billig aber Preise können uns nicht mehr erschüttern 😉
12.06. Das nächste Highlight ist die Landschaftsroute Atlantik Straße (Atlanterhavsveien). Wollen wir uns nicht entgehen lassen und fahren 250km heute zum nördlichen Ende der Straße nach Karvag. Der Weg führt wieder durchs Gebirge wo auch so weit südlich noch Schneefelder bis fast runter auf die Passstraße liegen. An einer Tankstelle werden wir von einem Mann gefragt ob Traunstein noch steht. Er ist Traunsteiner aber vor vielen Jahren hierher ausgewandert.
Wie auf bisher alle Straßen die wir durch Norwegen gefahren sind ist auch diese Verbindungsstraße durchs Gebirge, großen Bergseen und großen Fjorden ein Erlebnis. Wir übernachten auf einem kleinen Campingplatz etwas nördlich von Karvag.
13.06. Wer nach Norwegen fährt soll nicht übers Wetter schimpfen. Für die nächsten zehn Tage ist Regen angesagt und heute stimmt das schon mal. Leichter Regen wechselt mit starken Regenschauern. Die Atlanterhavsveien soll die „schönste Autofahrt der Welt“ oder „die schönste Straße der Welt“ laut verschiedenen Reiseführern sein. Ist wirklich sehenswert aber weltweit kaum ein Platz im Mittelfeld in meinem Ranking und auch in Norwegen wird sie es wohl kaum in meine persönlichen Top Ten schaffen. Zwischendurch sind wir sogar umgedreht und 10km zurück gefahren weil ich dachte das kann’s nicht sein ich bin falsch abgebogen. 😉
Noch einige Kilometer und eine Fähre weiter geht es an den Fuß des Trollstigen. Kurz vor Beginn des Passes finden wir einen kleinen Campingplatz für die Nacht.
14.06. So, nach meinem gestrigen Rant über die Hitparade der schönsten Straßen in den Reiseführern heute die meiner Meinung nach schönste Straße mindestens in Norwegen die wir bisher kennengelernt haben: der Trollstigen
Über zahllose Haarnadelkurven schlängelt sich der Pass auf etwa 1100 Meter Höhe und führt dann wieder runter auf 0 Meter in Geiranger (das mit dem Fjord), vorbei und über Wasserfällen die wegen der Schneeschmelze zurzeit extrem Wasser führen.
Immer wieder gibt es auch tolle Aussichtsplätze die auch selbst schon sehenswert sind.
Aber der Reihe nach, wir starten heute bereits um kurz nach 9 Uhr, was für unsere Verhältnisse schon sehr früh ist mit knapp halbvollem Tank. Eigentlich möchte ich noch Tanken, aber wir kommen an keiner Tanke mehr vorbei. Egal, soviele Kilometer sind es ja gar nicht. Wettertechnisch teilen sich Nieselregen und starker Regen heute den Tag, aber was soll man machen. Gegen Mittag erreichen wir den Scheitelpunkt des Passes mit toller Aussichtsplattform, Andenkenladen und exorbitant teurem Lokal. Ein großer Parkplatz ist vorhanden und voll, dank Lolas guter Figur kann ich sie in einen PKW-Parkplatz quetschen. Die Wege zu den Plattformen sind nur einige hundert Meter, trotzdem sind wir klatschnass als wir wieder am Auto ankommen. Gut dass wie so „früh“ drann sind, inzwischen sind auch die Reserveparkplätze weiter unten voll und es kommen uns von Süden massenweise Wohnmobile entgegen.
Nach einer Fahrt durch den Winter geht es runter an den Geirangerfjord und mit der Fähre über den Fjord.
Wir kommen auch in Geiranger an keiner Tankstelle vorbei, das sehe ich noch gelassen. Aber am späteren Nachmittag immer noch im Gebirge werd ich aber doch langsam nervös und frag Google nach der nächsten Tanke. Noch 27km, Lola meldet sie schaffe mit dem Tankinhalt noch 42km. Kein Problem. Wir kommen an den von Google beschriebenen Ort der Tankstelle, fahren vorbei, drehen um und suchen. Hier ist keine Tankstelle und war auch noch nie eine!
Nächste Tankstelle in 37km laut Google. Das schaffen wir, die letzten 4km laut Lola allerdings zu Fuß. Das Gaspedal wird nur noch mit einer Gänsefeder bedient und zum Glück geht es meist bergab. Nach 30km aber die Erlösung, eine Tankstelle die Google nicht kennt taucht auf. Die Tanke ist für hiesige Verhältnisse nicht sonderlich teuer, die nicht mal 50 Liter die in unseren Tank passen kosten trotzdem 127€.
Für heute reicht’s, wir nehmen einen Campingplatz gleich hier in der Nähe.
15.06. Wir bleiben den Bergen treu, wenn wir nicht gerade einen Fjord entlang fahren. Heute geht es über den Gamle Strynefjellsvegen, einer alten, nicht geteerten Passstraße die inzwischen durch einen Tunnel ersetzt wurde. Die Wintersperre wurde erst kürzlich aufgehoben.
Bevor der Pass wieder runter an einen Fjord führt kommen wir noch an unzähligen Wasserfällen vorbei.
Übrigens hat die gestrige Tankepisode doch ein psychisches Trauma ausgelöst, bevor wir an den Anfang der morgen geplanten Landschaftsroute abbiegen tanke ich noch mal voll. Nicht mal neun Liter passen in den Tank aber es musste sein.
16.06. Heute geht es den Gaularfjellet entlang. Die Straße führt erst entlang an einem Fjord und dann wieder hoch in die Berge. Das Wetter heute mäßiger bis starker Regen und das soll laut Wetterapp so bleiben, Auf dieser Route gäbe es schöne Wanderungen zu den Wasserfällen. Ob die Wege schlammig sind ist vom Beginn der Pfade nicht zu sehen da einige Zentimeter Wasser die Sicht zum Grund verbergen. Trotzdem ist die Landschaft wieder ein Erlebnis und jeder Aussichtspunkt ist einen Stop wert.
Für das Abendessen haben wir heute mal richtig Geld ausgegeben, es gibt Schinkennudeln mit 125g Schinken und einer Zucchini. Wir finden endlich wieder einen Platz zum Schlafen abseits der Campingplätze direkt am Fjord an einer Sackgasse die kaum befahren ist. Und das Schönste, es regnet nicht mehr und die Sonne findet ein Loch in den Wolken, wir können direkt am Wasser sitzend den Abend genießen.
17.06. Es regnet nicht und fast schon T-Schirt Wetter bei 15°, es sieht so aus als ob sich die Wetterapp wieder mal getäuscht hat. Wir fahren den Aurlandsfjellet hoch und hin und wieder gibt es sogar ein paar Sonnenstrahlen.
Der Höhepunkt auf dieser Route ist natürlich die Aussichtsplattform Stegastein mit einem herrlichen Blick auf den Fjord.
Weiter geht’s zum Hardangervidda, nicht so spektakulär aber die schönste Option wieder nach Westen. Die Anfahrt zu dieser Route führt uns durch einige grob in den Fels gehauene, teilweise recht enge Tunnel mit gesamt etwa 25km länge. Das Wetter auf der kahlen Hochebene ist kalt und es regnet mal wieder. Auch unten am Fjord wird es wohl nicht besser deshalb suchen wir uns einen Schlafplatz hier oben.
In einer kleinen Höhle wurde dieses Kunstwerk oder besser Mahnmal gegen den Müll am Straßenrand eingerichtet.
18.06. Die Nacht war mit 2° recht kalt, im Auto wurde es aber nicht kalt so dass wir die Standheizung erst morgens einschalten mussten. Eigentlich wäre heute die Hardanger Landschaftsroute geplant, aber als wir am Fjord ankommen regnet es wieder. Dann lassen wir die Rundfahrt um die Halbinsel aus und fahren nur den Fjord entlang Richtung Süden. Wir sind schon 50km unterwegs als einige Unstimmigkeiten zwischen dem Verlauf des Fjords und meiner Vorstellung wie es sein sollte auffallen. Wir sind doch auf die Halbinsel gefahren! Schuld ist ein verhängnisvolles Zusammenspiel norwegischer Straßenschilder und den unaussprechlichen Namen darauf und einer Fehlfunktion unseres Navi,
Ich bin natürlich völlig unschuldig an dem Schlammassel.
Wenigstens sind wir so zu dem Vergnügen gekommen einen Kreisverkehr im Tunnel zu sehen. Zwei Mal. Mautpflichtig.
Endlich geht es auf der richtigen Straße Richtung Süden, wir brauchen heute dringend eine Entsorgungsmöglichkeit für unsere Abwasser. Gibt es in Norwegen fast alle 30km gebührenfrei, hier nicht. Also müssen wir auf einen Campingplatz, der einzige der nicht mehr weit ist ist in Odda, das liegt leider nahe des Trolltunga Gletscher. Der Campingplatz ist eher nicht schön, dafür sind die Duschen schmuddelig. Ist mit 40€ pro Nacht plus 8€ für die Duschen dafür auch der teuerste Platz den wir je besuchten. Naja, dafür funktioniert das Internet hier kaum.
19.06. Heute Morgen ein absoluter Tiefpunkt, es regnet, die Duschen sind schmutziger als gestern Abend und an der Entsorgungsstation für die Chemietoilette muss ein Schwein seine Toilette geleert haben. Ich bis so frustriert dass ich schon die Internetseite für die Buchung der Fähre von Kristiansand nach Dänemark offen hab. Ausgefüllt bis auf die Kreditkartennummer. Mach ich heut Abend.
Eigentlich will ich die Schnellstraße nach Kristiansand nehmen aber in einer schwachen Sekunde bieg ich doch auf die Landschaftsroute Ryfylke ab. Vorbei an Bergseen und beeindruckenden Wasserfällen zeigt Norwegen noch mal seine Schönheit.
Und obwohl es den ganzen Tag immer wieder regnet hellt sich unsere Laune wieder auf. Am Abend meiden wir Campingplätze und stehen einsam im Wald an einem See.
Gut dass die Fähre nicht gebucht ist.
20.06. Heute scheint die Sonne, deshalb geht es nur einige Kilometer den Stränden und Leuchttürmen entlang bevor wir uns einen Campingplatz suchen an dem wir den Nachmittag in der Sonne verbringen.
21.06. Weiter Richtung Süden, langsam müssen wir echt Kilometer machen. deshalb lassen wir Oslo aus und überqueren den Skagerrak (oder Oslo Fjord, keine Ahnung wo da die Grenze ist) von Horten nach Moss mit der Fähre. Am Nachmittag genießen wir noch ein paar Sonnenstunden an einem Badestrand an der Ostküste wo wir auch übernachten.
22.06, Noch 200km bis Göteborg. Soll man unbedingt sehen laut Reiseführer. Imho: kann man machen, muss man aber nicht. Im Internet gibt es keinen Parkplatz vor dem in der Parkapp nicht gewarnt wird, praktisch überall wurden in den letzten Monaten Wohnmobile aufgebrochen. Wir nehmen den Parkplatz mit der ältesten Meldung. Als wir dort stehen und noch den Weg in die City planen klopft eine Dame aus dem Camper nebenan. Sie würden auf ihre Fähre heute Nacht hier warten und wir könnten unbedenklich in die Stadt gehen. Nett von ihr.
Die Altstadt von Göteborg hat viele schöne Gässchen mit schön renovierten alten Häusern aber viele Betonbauten zwischendrinn verschandeln das Stadtbild.
Wir wollen abends nicht mehr weit fahren und nehmen einen Campingplatz eine Autostunde südlich. Laut Bewertungen im Internet einer der schönsten Plätze den die Forenten auf ihrer Schweden/Norwegen Reise gesehen haben. Jetzt weiß ich wer die Campingplätze am Chiemsee schätzt.
23.06. Wir fahren über die längste Schrägseilbrücke der Welt von Malmö nach Kopenhagen, 7845 Meter über den Öresund, In Kopenhagen suchen wir uns einen Parkplatz und erkunden die Stadt zu Fuß. Kopenhagen ist wirklich eine -sehenswerte Stadt, wir laufen 20km durch die Altstadt und Christiana, eine geduldete alternative autonome Gemeinde. Fotografieren wird dort nicht gerne gesehen deshalb lassen wir es.
Wir übernachten in einem Campingplatz unweit von Kopenhagen, 52€ und das Internet geht nicht. wir sind jetzt wohl in der Hauptsaison.
24.06. Wir fahren nur knapp 2 Stunden auf die Landzunge nördlich von Nybourg und stehen an einem Platz ganz allein am Meer. 25° es weht zwar starker Wind ab heute ist der erste Badetag im Urlaub. Für manche von uns, die Ostsee hat 15°.
25.06. Das Navi meldet 10km Stau vor Hamburg, wir biegen vorher ab nach Eckernförde Das Navi jammert der Stau wäre echt in kürzerer Zeit erledigt aber Eckernförde hört sich an als wollte man das mal gesehen haben. Naja, Irrtum meinerseits. Mit diesen Badeorten an der Ostsee werd ich nicht warm, aber der Burger im Schnellimbiss war in Ordnung. Was sich echt anbietet ist eine Fahrt durch die Lüneburger Heide, haben wir auch noch nicht gesehen. Wir fahren bis Uelzen und übernachten dort am Jachthafen. Nicht teuer aber die Wohnmobile stehen dicht gedrängt. Wir glauben erst es wäre kein Platz frei aber der Hafenmeister klärt uns auf das hier noch zwei Plätze frei sind. Zwischen zwei Monstermobilen stehen wir und haben neben Lola noch knapp Platz für unsere Anglerstühle. Schön wäre echt anders aber es ist schon spät und laut Internet sind viele Plätze in der Gegend ausgebucht.
26.06. Eigentlich wollten wir heute nach Hause kommen, noch acht Stunden fahrt. Echt keine Lust für so einen Stress. Gut über 30° heute, Lola meldet teilweise 100° Kühlwasertemperatur, ist das noch gesund? Der Ölmessstab ist ohne freimdeinwirkung abgebrochen. Laut Internetrecherche ist das nicht so schlimm und passiert anscheinend gar nicht so selten. Auf den ersten Blick sind scheinbar Audi und Opel öfter mal betroffen. Na wird schon stimmen.
Am Nachmittag kommen wir am Saalburg Beach an, einem Strandbad in Thüringen an der Talsperre Bleiloch. Die Wohnmobile parken hier direkt am See mitten im weitläufigen Strandbad. Sehr ungewohnt aber für einen schönen Badenachmittag und eine Übernachtung wirklich in Ordnung.
27.06. Nach einem Bad am jetzt fast menschenleeren Saalburg Beach (wer lässt sich so beknackte Namen eigentlich einfallen?) geht es an die letzte Etappe nach Hause. Nachdem wir wochenlang nur auf Straßen mit Höchstgeschwindigkeit 80km/h und auf den letzten Autobahnkilometern von Norwegen bis Dänemark 110km/h gefahren sind und sich (fast) alle an diese Regelungen gehalten haben ist die deutsche Autobahn schon ein leichter Kulturschock. Deutlich entspannter und stressfeier geht es auf den Straßen im Norden zu.
Über 11000km und sieben Wochen auf nicht mal 6m². schön wars.
Bloß, wer wie kriegen wir Lola jetzt wieder sauber)
Nachtrag, ich hab jetzt doch in meinen Ferrypay Account geschaut, für insgesamt 15 Fährfahrten in Norwegen müssen wir 328€ bezahlen. Bin angenehm überrascht.
Jetzt fehlen noch die Mautkosten die in Schweden und Norwegen angefallen sind.