2019 USA West – 4

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30.09. Mesquite
Wir haben lange über legt ob wir den kleinen Umweg über Nevada machen wollen. Aber die Motelpreise hier sind astronomisch und langsam wird die Luft im Auto miefig. Trotz guter Kimaanlage. Wir brauchen wohl eine Dusche.
Der Weg führt uns durch den Zion NP. Einer der schönsten und leider mittlerweile auch vollsten Nationalparks der Staaten. Da wir hier wirklich schon alle Wanderungen vor einigen Jahren absolviert haben ist das für uns verschmerzbar.
Wobei, ein paar herausragende Wanderungen hier würden wir schon gerne noch mal machen, aber eben nicht inmitten einer Herde.
Auch die Bighorns hier haben sich schon an den Verkehr gewöhnt und schenken uns keine Beachtung.
Gegen Abend erreichen wir das Virgin River Casino in Mesquite. Für 29$ ein wirklich schönes Motel mit einem schönen Pool den wir morgen ausgiebig nutzen werden.
Der Motelpreis beträgt übrigens netto nur noch 19$ da Karin 10$ im Kasino gewonnen hat.

02.10. Las Vegas
Nach einem Tag am Pool und im Casino in Mesquite geht es weiter nach Las Vegas, erstmal Großeinkauf in den Outlet Mals (richtig, Mehrzahl). Dann in unser Hotel direkt am Strip, gegenüber dem Aria, neben Hilton und MGM.
Ähm, wir sind im Travelodge, die nicht ganz so imposante Lobby im Vordergrund. Entgegen aller Befürchtungen zwar alt aber sauber.
Und sonst noch? Tja, ist Las Vegas! In der Apotheke eine große Flasche Bier geholt (wer noch keine Medikamente braucht kriegt in amerikanischen Apotheken bis dahin Bier, Schnaps und Zigaretten) und diese dann am Strip spazierentragen bis sie leer ist.

03.10. Prescott
Richtung Phoenix entlang dem Colorado, den man wegen der Berge aber nur an wenigen Stellen vom Interstate aus sieht.
Dann aber weg vom Interstate, durch die Berge nach Prescott. War 1890 mal für ein paar Jahre Arizonas Hauptstadt und soll eine schöne Altstadt haben. Die Anfahrt zieht sich und es stellt sich raus die Stadt ist völlig überbewertet, ein paar nette alte Häuser gibt es zwar aber den Umweg sind sie nicht wert.
Das Hotel übers Internet gebucht, beim Check In blufft mich der Mensch am Tresen an warum ich keine Telefonnummer bei der Buchung hinterlegt hab. Nach einem kurzen Wortgefecht (meine Telefonnummer kriegt er nicht, wozu auch) gibt er mir den Zimmerschlüssel.
Immerhin sind wir uns nach wenigen Minuten einig dass wir uns unsympathisch finden.

Drei Tage Phoenix
Phoenix ist eine uramerikanische Großstadt. Ausgedehnter Flächenverbrauch, extremer Verkehr auf fünf- bis siebenspurigen Highways und völliges fehlen eines öffentlichen Personennahverkehrsystems. Und es liegt mitten in der Wüste.
Trotzdem oder gerade deswegen zieht es uns immer wieder mal hier her. Seit ein paar Jahren immer in Dobson Ranch Inn, einem alten Motel dem eine Renovierung nicht schaden würde und das einen schönen Pool hat. Auch dieses Jahr haben wir drei Nächte hier gebucht.
Schon auf dem Weg ins Zimmer fällt auf, hier sollte jemand kehren, also eigentlich schaufeln so hoch liegt Laub und Dreck. Das Zimmer noch OK also Badesachen an und an den Pool.
Geht gar nicht, der Poolbereich verdreckt und im Pool schwimmt der Müll. Das Wasser sieht aus als wäre es bereits gekippt.

PANIK!

Zurück ins Zimmer, die Telefonate mit dem Internetportal bei dem wir gebucht haben sind immer etwas teuer (Ferngespräch nach Deutschland und zurückvermittelt nach USA) deshalb mal per Mail versuchen zu retten was zu retten ist. Und tatsächlich können wir nach kurzem Mailwechsel das Motel kostenlos stornieren obwohl das laut Vertrag eigentlich nicht möglich ist.

Ein neues Motel gebucht, liegt natürlich am anderen Ende der Stadt, also zwei Stunden durch den Berufsverkehr von Phoenix. Trotz Hooverspur (wer zu zweit fährt darf eine Spur benutzen die weniger vom Staus betroffen ist) eine anstrengende Fahrt.
Schlussendlich führt uns der Navi in eine Neighbourhood (eine reine amerikanische Wohnsiedlung wie in der Fernsehserie Desperate Housewifes) und meint wir wären am Ziel als wir vor einem Wohnhaus anhalten.
Nix Hotel, aber an der Türe ein Aufkleber von Tripadvisor, also mal klingeln und fragen ob wir richtig sind. Ein netter älterer Herr öffnet und begrüßt uns sehr freundlich, er meint ob er uns erst mal das Haus zeigen darf da seine Frau noch mal das Zimmer saugt, sie haben grade erst gemerkt, dass sie eine Buchung gekriegt haben. Eine riesige Villa, war von außen nicht zu sehen, ein schöner Backyard mit Pool und ein schönes Zimmer. Die Leute sind extra freundlich, fast so was wie eine Pension mit Familienanschluß. So was hatten wir noch nie, gefällt uns aber sehr. Tagsüber sind wir allein im Haus, beide sind arbeiten und erst am Samstag ist auch der Sohn zu Hause, aber meist unsichtbar in seinem Zimmer.
Und sonst so? Frühstück im Haus und am späten Nachmittag die Geschäfte der Umgebung erkunden.

06.10. Joshua Tree NP
Eine lange, eintönige Fahrt, von Phoenix durch die Wüste Arizonas zum Joshua Tree Nationalpark, eine Wüste auf einem Hochplateau. Oder in den Bergen, wie man’s nimmt. Am frühen Nachmittag kommen wir an. Es ist Herbst, nicht mehr so heiß wie im Sommer, was bedeutet es sind nur 35° im Schatten. Und Schatten gibt es hier nicht.
Zeit für ein paar kleinere Wanderungen und Klettereien über die Felsen.
Ein Platz auf dem Campground und etwas Holz für ein abendliches Lagerfeuer findet sich auch, ein schöner Tag.
Übrigens sind die Nächte hier empfindlich kalt, aber wir haben genügend Decken, schläft sich ganz gemütlich in dem Auto.

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